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Koorreis naar Duitsland

Ex Arte Koorreis naar Duitsland

In november gingen we een lang weekend naar Duitsland en voerden we ons concertprogramma ‘Visioenen uit het Noorden’ uit in Detmold en Ibbenbüren. Lees hieronder de recensie.

Chor „Ex Arte“ in der Mauritiuskirche

Glockenklare Soprane und summende Bässe.

IBBENBÜREN. Zu einem Chorkonzert der Extraklasse waren am Sonntag, 3. November, alle Interessenten zeitgenössischer geistlicher Musik in die Kirche St. Mauritius eingeladen: Der niederländische Chor „Ex Arte“ (Enschede) beendete dort seine kleine Konzertreise zum Thema „Visionen aus dem Norden“, die einen Querschnitt durch die moderne geistliche Chorliteratur bot.

Schon mit den ersten Tönen des ersten Stückes („Weisheit“ aus den „Sieben Magnifikat-Antiphonen“ des estnischstämmigen Komponisten Arvo Pärt) machten die gut 20 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Emile Engel klar: Hier bahnt sich ein besonderes Chorvergnügen an. Ausgewogen in der Aufteilung der vier Gesangsstimmen - hier waren tatsächlich die Männerstimmen ausschließlich mit Männern besetzt und machten knapp die Hälfte des Chors aus - und mit großer Ausdruckskraft zeigten die Mitwirkenden ein perfektes Zusammenspiel. Glockenklare Soprane, summende Bässe, warme Altstimmen und reine Tenöre liefen unter ihrem Dirigenten Emile Engel zur Höchstform auf, stemmten alle Einsätze sauber und mit Bravour und zeigten sich stimmsicher auch in schwierigen Passagen.

Ob Arvo Pärt, der deutsch-russische Komponist Alfred Schnittke oder der lettische Komponist Eriks Esenvalds – die Auswahl der Stücke war eines sicherlich nicht: Einfach und vorhersehbar. Zwar haben „Ex Arte“ durchaus auch alte Werke in ihrem Repertoire (demnächst steht beim Chor wieder das alljährliche „Weihnachtsoratorium“ von Bach auf dem Programm), doch hier ging es ganz offensichtlich um mehr, nämlich ein Konzert voller unbekannter moderner Werke, die aber trotzdem einen Bezug zum Alten aufwiesen: Vertont wurden in den ausgewählten Stücken häufig alte Texte, unter anderem von Thomas von Aquin und Hildegard von Bingen.

Einzig bekannter Anknüpfungspunkt: „Enjoy the Silence“, 1990 von der Britpopband Depeche Mode veröffentlicht. Allerdings galt es, genau hinzuhören, denn die Bearbeitung als moderner Chorsatz (Eric Whitacre) hob sich deutlich ab von der wesentlich eingängigeren Ursprungsversion. Immer wieder demonstrierten einige Solisten die außerordentlichen Fähigkeiten, die nicht nur den Chor als Ganzes, sondern insbesondere auch einzelne Sänger dieser Amateurgruppierung auszeichnen. Auch hatten die Frauenstimmen in einem Solostück die Möglichkeit, sich ohne männliche Verstärkung zu präsentieren.

Hier und auch bei den übrigen Stücken brauchte es keine instrumentale Unterstützung, denn der Chor verfügte über so viel Klangfülle und Spannkraft, dass jedwede Untermalung nur störend gewirkt hätte. Emile Engel verstand es während des gesamten Auftritts meisterlich, den Chorklang kunstvoll zu steigern und exakt zu pointieren - gelegentliches Gänsehautfeeling inklusive. Ganz offensichtlich scheuen alle Beteiligten nicht davor zurück, viel Übung und Sorgfalt in die Chorarbeit zu stecken - und ein entsprechend eindrucksvolles Ergebnis zu liefern. Meist besinnlich-melancholisch, aber durchaus auch mal heiter präsentierte „Ex Arte“ ein außergewöhnliches Konzert abseits der üblichen Chorkonzerte: Hier erklangen nicht die üblichen, allseits bekannten und beliebten Stücke, sondern Unbekanntes, Besonderes und für einen Laienchor durchaus eben auch Untypisches. Die Resonanz auf das Konzert hätte jedoch sichtlich besser ausfallen können in einer eigentlich so chorkonzertbegeisterten Stadt wie Ibbenbüren: Es hätten eindeutig noch viele Zuhörer mehr in die Reihen gepasst, zumal für das Konzert auch kein Eintritt erhoben wurde. Chor „Ex Arte“ in der Mauritiuskirche Glockenklare Soprane und summende Bässe Der niederländische Chor „Ex Arte" beeindruckte mit großer stimmlicher Strahlkraft.

Foto: Claudia Ludewig